Angesprochen waren alle Personen, die wieder in das Berufsleben einsteigen wollen. Diese Chance nutzten viele Mütter, aber auch Personen, die den Quereinstieg wagen möchten. Auch Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete, die auf dem Arbeitsmarkt noch nicht Fuß fassen konnten, kamen zur Infoveranstaltung.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Annette Zimmermann, Leiterin Bündnis für Familie Nürnberger Land, die sich über den Zuspruch zur Veranstaltung freute. Landrat Armin Kroder motivierte die Anwesenden indem er positiv in die Zukunft blickt „Hier werden Ihnen Möglichkeiten aufgezeigt, wie Sie beruflich (wieder) Fuß fassen können. Nutzen Sie diese Gelegenheit.“, so Kroder. Auch Alfred Hornung Leiter Jobcenter Nürnberger Land unterstreicht den Nutzen der Veranstaltung „nur wer gut informiert ist, kann gute Entscheidungen treffen“.
Auskünfte über Jobmöglichkeiten gaben anschließend die Vertreterinnen und Vertreter des Jobcenters, des Landratsamtes und der Agentur für Arbeit. Über mögliche Qualifizierungsangebote berieten die bfz gGmbH und die Rummelsberger Diakonie als Bildungsträger. Auch individuelle Gespräche konnten die Interessierten führen. Hierfür standen Mitarbeitende des AWO Kreisverbandes Nürnberger Land e.V., des Dekanats Hersbruck und der Rummelsberger Diakonie bereit.
Einen Workshop zum Thema Perspektive Wiedereinstieg – auch in Teilzeit hielt Claudia Köster von der Agentur für Arbeit. „Der Arbeitsmarkt in Deutschland braucht Sie“, das war die Botschaft von Claudia Köster, die als Beauftragte von Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Einstiegsmöglichkeiten in den Berufsfeldern Pflege, Pädagogik und IT vorstellt. „Auch, wenn man nicht gleich wieder auf dem Niveau anfangen kann wie der Beruf im Heimatland war, so gibt es doch viele Möglichkeiten, sich Stück für Stück wie auf einer Leiter hochzuarbeiten. Zu Beginn kann auch ein Helferjob eine gute Möglichkeit sein, um die Sprache besser zu erlernen, da gute Deutschkenntnisse die Grundlage für Weiterbildungen aller Art sind.“, so Köster.
Zu Wort kam auch Nataliia I., 45 Jahre, Ukrainerin. In gutem Deutsch erzählte sie den Zuhörenden ihre Geschichte: Die schweren Tage der Flucht im März 22 aus Kyjiw nach Berlin gemeinsam mit den Eltern und dem 14-jährigen Sohn, die Hilfsbereitschaft und Unterstützung einer deutschen Familie und ihr Weg nach Nürnberg. Früher hat sie als Dozentin und Beamtin gearbeitet in ihrem alten Leben. Doch nun musste sie wieder ganz von vorne anfangen, Deutsch lernen und in einem neuen, noch unbekannten Land ankommen. Mit viel Motivation stellte sie sich dieser Herausforderung. Rückschläge und Schwierigkeiten bleiben nicht aus. Da ist die große Trauer, um ein im Krieg getötetes Familienmitglied, die sie manchmal beim Lernen lähmt. Da ist auch die Sorge um die berufliche Zukunft. Nach über 40 Bewerbungen und sehr vielen Absagen endlich klappte es mit der Jobsuche. Seit 1. Juni ist sie, gemeinsam mit 16 weiteren Frauen aus der Ukraine, als Assistentin in der Agentur für Arbeit Nürnberg eingestellt. Sie ist ein Vorbild, eine Motivatorin für Menschen, die auf eine ähnliche Lebensgeschichte zurückblicken.
Das Organisationsteam um Annette Zimmermann, Leiterin Bündnis für Familie Nürnberger Land und Klaus Rudolf, Jobcenter und die weiteren Kooperationspartner waren zufrieden mit der Resonanz auf die Veranstaltung. Daher soll es auch im kommenden Jahr ein derartiges Angebot geben. Beide stehen auch in der Zwischenzeit als Kontaktpersonen zur Verfügung unter Klaus.Rudolf@jobcenter-ge.de und a.zimmermann@nuernberger-land.de
