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Nürnberger Land SCHOCKT! – Start eines Projekts zur Rettung bei plötzlichem Herzstillstand

NÜRNBERGER LAND (lra) – Diese Woche fiel der Startschuss für das Projekt „Nürnberger Land SCHOCKT! - Region der Lebensretter Nürnberger Land“. Es geht darum, Menschen mit plötzlichem Herzstillstand schneller helfen zu können, und zwar durch ein flächendeckendes Netzwerk aus öffentlich zugänglichen Defibrillatoren und Handyalarmierung von Ersthelfenden.

Landrat Armin Kroder (5.v.r.) und Katharina Eichenmüller 6.v.r.), Leiterin der GesundheitsregionPlus, mit den Kooperationspartnern des Projekt "Nürnberger Land SCHOCKT!". Foto: LRA

Mehr als 50.000 Menschen sterben pro Jahr in Deutschland an einem Herz-Kreislaufstillstand. Nur einer von zehn Betroffenen überlebt diesen Notfall, bei dem plötzlich das Herz stillsteht, Bewusstlosigkeit eintritt und der Puls ausbleibt. Das Wichtigste ist in diesem Fall, dass praktisch sofort Hilfe kommt und Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden. Je früher reanimiert wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens, weil das Gehirn schnell wieder mit Sauerstoff versorgt werden muss. In den drei bis fünf Minuten, die bei einem Herz-Kreislaufstillstand entscheidend sind, schafft es aber kaum ein Krankenwagen, am Notfallort anzukommen. 

Das Projekt „Nürnberger Land SCHOCKT! - Region der Lebensretter Nürnberger Land“ will für schnellere Hilfe sorgen, mit zwei Maßnahmen: Erstens möchte es ein flächendeckendes Netz von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren im Landkreis etablieren. Zweitens hat es die Lebensretter-App eingerichtet, zusätzlich zur regulären Rettungskette: Bei eingehenden Notrufen wegen eines Herzstillstandes alarmiert die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg über diese App geschulte und vorqualifizierte Ersthelfende im direkten Umkreis, beispielsweise den Sanitäter, der gerade in der Nähe einkaufen ist, oder die Ärztin, die in der Nachbarschaft wohnt und zuhause ist. Diese können schneller vor Ort sein und mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Es gibt bereits knapp 100 engagierte Menschen im Nürnberger Land, die sich in die App eingetragen haben. 

Für die Defibrillatoren, auch AED genannt, sucht das Projekt Nürnberger Land SCHOCKT! noch Patinnen und Paten. Eine Patenschaft bedeutet, durch eine einmalige oder regelmäßige Spende die Möglichkeit zu schaffen, ein Gerät öffentlich zugänglich zu platzieren. Die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth, die das Projekt betreut, kümmert sich um die Geräte. Die AEDs werden dann auch in den Alarmierungsprozess der Lebensretter-App eingebunden. Wer dazu mehr Informationen möchte, melde sich bitte via Mail bei  info@nuernbergerland-schockt.de.

Das Projekt „Nürnberger Land SCHOCKT! - Region der Lebensretter Nürnberger Land“ ist eine Kooperation der Gesundheitsregionplus am Landratsamt Nürnberger Land mit der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth e. V. (AGNF), der Region der Lebensretter e. V., dem BRK Kreisverband Nürnberger Land, dem ASB Nürnberger Land und dem ASB Regionalverband Jura e. V., der Feuerwehr Nürnberger Land, der Krankenhäuser Nürnberger Land und des Krankenhauses Rummelsberg. Die psychosoziale Notfallversorgung für die Ersthelfenden, die durch die PSNV-E Landkreis Nürnberger Land abgedeckt wird, stellt einen weiteren wichtigen Baustein im Projekt dar. Weitere Infos gibt es unter www.nuernbergerland-schockt.de. 

Katharina Eichenmüller, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus Nürnberger Land, bedankt sich bei allen beteiligte Kooperationspartnern. „Nur durch die Unterstützung und Mitwirkung der lokalen Akteure kann dieses Projekt im Landkreis umgesetzt werden. Gemeinsam gehen wir an den Start, um hoffentlich viele Leben zu retten.“

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